Was kommt wohl dabei raus, wenn eine Metalband, die sich nach dem Godfather aller Megamonster benannt hat, ein Album veröffentlicht, das betitelt ist wie flüssiges Gestein? Viel Phantasie ist zur Auflösung dieses Rätsels ist zugegeben ja nicht nötig. Trotzdem, es ändert nichts daran, dass “Magma” mit einer brachialen Wucht aus den Lautsprechern donnert, dass einem ganz warm ums dunkle Metal-Herz wird.
“Magma”, mit einem lauten Knall vergangenen Sommer eruptiert, ist bereits das sechste Stdioalbum der vier Franzosen von Gojira. Und spätestens mit diesem ist die Band um die beiden Brüder Joe (Vocals/Gitarre) und Mario Duplantier (Drums) sowie ihre Kompagnons Christian Andreu (Gitarre) und Jean Michel Labadie (Bass) angekommen auf dem schroffen und hohen Gipfel des Metal-Vulkans, reiht sich ein zwischen anderen Riff-Monstern wie Meshuggah, Sepultura oder Pantera.
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Geprägt durch die plötzliche Krankheit und den tragischen Tod der Mutter der beiden Brüder während der Produktionszeit entstand ein emotional wuchtiges Werk, das mit seinen 43 Minuten Spielzeit, verteilt auf zehn Songs, kurzen Prozess macht. Die genretypisch gerne ausufernde Gigantomanie im Songwriting, derer sich Gojira in früheren Zeiten durchaus auch bedienten (z.B. auf ihrem 2005er Werk “From Mars to Sirius”), fehlt – aber die Franzosen beweisen, dass auch 3 ½-Minuten Songs episch wirken können, wenn die richtigen Mannen am Werk sind. Im Stakkato hämmern die Riffs im Intro von “The Cell” auf den entzückten Hörer ein, während Mario die Double Bass zum Glühen bringt. Der Song ist ein Inbegriff dessen, was Gojira aus ihrer Stil-Schmelze aus verschiedenen Winkeln der Metalwelt auf „Magma“ kristallisieren lässt: Technischen Metal, stechend präzise. Tempowechsel, die überraschen. Melodien, die begeistern. Vocals in einer Mischung aus Clean-Gesang aus dem Progressive Metal und Growls aus dem Death Metal, die Gojira-typisch um grundlegende Themen wie Leben und Tod, Spiritualität und Natur kreisen.
Eine melodische Dampfwalze könnte man sagen, die der Band zwei Grammy-Nominierungen 2016 einbrachten – Best Rock Album für „Magma“ und Best Metal Performance für die Single „Silvera“. Mit diesem Prachtstück reist Gojira nun durch die Lande und macht im März vier Mal Halt in Deutschland – darunter am 30.3. in der Münchener Theaterfabrik. In diesem Sinne: auf zum Ostbahnhof, Metalheads! Und denjenigen, die noch keine Metalheads sind sei gesagt: Gojira ist die perfekte Einstiegsdroge …
GOJIRA > Homepage // 30. März in der Theaterfabrik // Einlass: 19.00, Beginn: 20.00 // Support: Code Orange & Car Bomb // VVK 28,00 Euro zzgl. Geb.