Westlich des Lechs und östlich der Westlichen Wälder rührt sich wieder was. Carpet, die Formation rund um Mastermind Maximilian Stephan, bringt nach 2018 ein neues Album an den Start.
In den 10er Jahren flutschten den Fuggerstädtern drei Studioplatten in relativ kurzer Folge durch und wurden allesamt auf dem Münchner Elektrohasch Label veröffentlicht. Mit Album Nr. Vier erfolgt im neuen Jahr ein Wechsel zu den Bielefelder Vinylenthusiasten von Kapitän Platte. Ob es an der mehrjährigen Pause zwischen About Rooms and Elephants und Collision oder mit dem Wechsel des Label Partners zusammenhängt, kann ich nur vermuten. Aber die Stoner- und Bluesrockelement im Sound der Band verwischen auf den sieben neuen Stücken zunehmend. Dafür variiert der Sound mehr in die experimentelle und psychedelische Ecke. Jazz, Minimal, Kraut, Prog und Postrock werden zu einem unverwechselbaren Stil, der keine Grenzen kennt, verwoben.
Carpet siedeln sich auf der großen Landkarte der Popkultur irgendwo zwischen Weilheim und Trondheim an. Mal darf die Musik frei atmen und sich Ton für Ton vorwärtstasten, mal wird sie in treibenden Beats und Riffs maximal komprimiert. Die Kompositionen von Max Stephan, Jakob Mader, Hubert Steiner und Sigmund Perner setzten auf einen erdigen, gedämpften, transzendenten Klang der Instrumente sowie eine wohlig-warme und analoge Produktion. So wie sich Motorpsycho oder The Notwist dem Werk von King Crimson, Can oder den Beatles nähern, nähern sich Carpet Motorpsycho oder Notwist. Ein untrügliches Gespür für perfekt austarierte Arrangements und herrlich schlüssige Melodien halten das Ganze auf eine geradezu zwingende Weise zusammen.
Am 25. April spielt die Band eine Release Show zum neuen Album Collision im Import-Export. Vorbeischauen lohnt sich!
Carpet – Collision// Kapitän Platte / Cargo Records // VÖ: 22.03.2024 // > Facebook