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Gehört: Rolo Tomassi – Time Will Die And Love Will Bury It

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Zugegeben, mit dem Schaffen dieser im Jahr 2005 gegründeten Band bin ich wenig bis gar nicht vertraut. Obwohl es die Engländer mit Time Will Die And Love Will Bury It auf mittlerweile fünf Studioalben und unzählige Live-Shows bringen. Im Heimatland ist das Quintett um die Geschwister Spence schon eine echte Nummer. So zierte die Sängerin Eva das Cover einer Sonderausgabe vom Kerrang! Magazin und mit ihren Jungs war sie Gast bei Tourneen von Biffy Clyro und Enter Shikari. Was mich nach dem intensiven Hören dieser Scheibe ein klein wenig wundert. Denn der Sound, den Rolo Tomassi fabrizieren, ist bestimmt nichts für ungeübte Ohren oder „Ich-höre-eigentlich-nur-Radio“-Konzertbesucher.

Mit Mathcore, Jazzcore, Grindcore, Hardcore trifft man nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite stehen nämlich noch Acid Jazz, Progrock, Shoegaze und Pop. Was sich wie ein ziemliches Durcheinander liest, bollert erstaunlich schlüssig aus den Boxen. Die Songs auf diesem Album folgen einem Spannungsbogen, der mich an den Plot eines klassischen Splatter-and-Gore-Films erinnert. Los geht es leicht und unbeschwert. Alle sind bester Laune mit einer süßen Melodie auf den Lippen. Aber in Richtung Morgengrauen droht Ungemach. Ab Song 3, der vielleicht nur zufällig den Titel Rituals trägt, bricht das Gemetzel los und die Band steigert sich in einen atonalen Blutrausch. Der dauert bis ins letzte Drittel der Scheibe. Dann scheint das Böse besiegt oder zumindest zurückgedrängt zu sein und mit Risen findet die Platte ihren sanften Ausklang.


Rolo Tomassi – Time Will Die And Love Will Bury It // Holy Roar Records / Al!ve // VÖ: 02.03.2018 > Homepage

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