Splinter – Role Model

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Die Abteilung Artist and Repertoire des Kreuzberger Musikimperiums Noisolution hat einmal mehr ganze Arbeit geleistet und einen ganz dicken Fisch aus dem großen Teich der Talente ans Land gezogen. Die zweite Platte der Holländer Splinter klingt nach Schampus und Frankfurter Kranz. Und zwar für alle, die irgendwie ihre Finger bei dieser Produktion mit im Spiel hatten.

Aus der Asche der beiden niederländischen Bands Birth of Joy und Death Alley sind Splinter geformt und sie schicken sich an, mit ihrem neuen Werk die Dreifaltigkeit aus Indie, Rock und Disco in eben jenes Licht zu rücken, in welches es gehört. Hell und strahlend und an den Anfang der Prozession. Soviet School Girl, Bottom, Opposite Sex – die Scheibe startet mit drei unwiderstehlichen Hits irgendwie zwischen dem New Yorker Studio 54, dem Londoner Roxy Club und dem Dirty Dicks in Amsterdam.

Atem- und rastlos geht die Fahrt weiter. Frech, trotzig und unorthodox. Von Blondie zu Iggy, von den Viagra Boys über die Who zu den Hanoi Rock, die den Ball an Killing Joke weitergeben. Beim Song Every Circus Needs A Clown darf eine Reminiszenz an Den Haags Finest Golden Earing und deren Welthit Radar Love auch nicht fehlen.

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Splinter machen Musik, die viel zu Schade ist, um nur auf Platte oder CD zu versauern. Das hier zwischen Rillen bzw, Nullen und Einsen eingepfercht wird, schreit förmlich nach der Bühne, dem Club, der P.A. und dem gleißenden Licht der Scheinwerfer. Was diese niederländische Supergroup vom Stapel lässt, ist möglicherweise nicht die vollkommene Erneuerung der Rockmusik, wohl aber ein gehöriger Tritt in den Allerwertesten eines Genre, das nach Frische lechzt, wie der Durstige nach einem kalten Bier in der Fetten Ecke. Mit Role Model haben Splinter das Feld bestellt, nun liegt es nur noch an den Verantwortlichen aus dem Medienkomplex an der Cuvrystraße den Rahm auch abzuschöpfen.


Splinter – Role Model // Noisolution / Edel Distribution // VÖ: 25.08.2023 // > Homepage