Es wird allerhöchste Zeit, sich einen amtlichen Topf auf den Schädel schrauben zu lassen! Die Rauchfreunde aus Berlin setzen die Kessel unter Dampf und steuern mit ihrem Tourbus das Backstage an der Friedenheimer Brücke an. Brad, Jeff Dope und Robert Puls – das sind die Jungs von Pothead. Ihre Musik steht mit den eingängigen Gitarrenriffs, kräftigen Basslines und dem pulsierenden Groove für erdigen, authentischen Rock. Kein Schnickschnack. Nur Songs mit Groove, oft melodisch, manchmal hart, auf keinen Fall synthetische oder Pro Tools gesteuert.
Aktuell beschäftigen sich Pothead mit ihrem Projekt Fifteen Thirty Years, dass sich auf einige Meilensteine in der Geschichte der Band bezieht. Da Zeit und Rauch fließen, sollten Chronisten jetzt nicht jede Jahreszahl mit der Stoppuhr nachmessen. Die 30 steht dabei für das „Wie“ alles begann. Anfang der 90er Jahre betreten Jeff und Brad zum ersten Mal europäischen Boden. Vom Fernweh gepackt, reisten die Zwei in die alte Welt auf der Suche nach etwas Neuem, etwas was ihnen ihre Heimatstadt Seattle nicht bieten konnte. Im Gepäck hatten sie jede Menge Enthusiasmus und die Songs ihrer ersten Demoaufnahmen, die im renommierten Reciprocal Recording Studio in Seattle entstanden sind. Hängen blieben die beiden Freunde im gerade frisch wiedervereinigten Berlin. Vom unverwechselbaren Spirit der aufstrebenden Großstadt getrieben, arbeiteten sie hart daran ihren Traum von ihrer Musik zu verwirklichen. 1993 brachten sie, basierend auf den Songs des Demotapes, ihr erstes Studioalbum Pothead USA heraus und legten damit den Grundstein ihrer Karriere.
Der Drang nach Unabhängigkeit und völliger musikalischer Freiheit fernab von industriellen Zwängen und Knebelverträgen ließ Pothead von Anfang an eigene Wege gehen. Mit der Gründung eines eigenen Plattenlabels war dazu der erste Schritt getan. Von der Produktion und Vermarktung der Alben, über das Booking der Konzerte bis hin zu den selbst entworfenen Merchandise Artikeln nehmen sie mittlerweile alles selbst in die Hand und überlassen nichts dem Zufall.
Jenes Debütalbum wurde im Frühjahr 2023, und damit dreißig Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen, wiederveröffentlicht. Ausgehend vom Gründungsjahr 1991 arbeiten und touren Jeff und Brad mit ihrer Band Pothead fünfzehn Jahre später noch immer an ihrem Traum von der Musik. 2006 stellten Pothead ihr 11tes Studioalbum Chaudière im eigenen Big Berries Studio in Berlin fertig. Fünfzehn Jahre später wird Chaudière remixt und remastert als CD erhältlich sein. Und weil es im Potheadschen Universum immer irgendwo 15 Jahre später ist, rollen die drei Dreiblattfreunde den Rerelease vom Fairground Album auch noch mit in den Dübel ein. 15/30 steht somit für die Wiederveröffentlichung von drei schmerzlich vermissten Pothead Aufnahmen.
Nachdem sich die Band in den vergangenen Jahren auf das Veröffentlichen in ausschließliche digitaler Form beschränkt hat, gibt es Gerüchte, dass sie in naher Zukunft mal wieder ein neues Album in den klassischen Formaten rausbringen wollen. Noch ein Grund mehr, sich beim Konzert auf den aktuellen Stand in Sachen Dampfkopf bringen zu lassen.
Pothead > Homepage // 21.10.2023 // Backstage Halle // Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr // VVK: 30,20 Euro + Gebühr