Die mega-sympathischen Punkrocker aus Toronto haben sich die Zeit des Lockdowns zu eigen gemacht und sich fünf Wochen in Selbstisolation begeben. Herausgekommen ist dabei ihr neues Album The Unraveling of Puptheband. Mit ihren neuen Songs stoßen sie die Tür zum Pop noch etwas weiter auf. Mit neuen Instrumenten wie Synthies, Piano oder Bläsern fügen sie ihrem Sound neue Facetten zu. Eine ganz feine Sache also, diese Platte voller intelligentem und melodiösem Punkrock, widerspenstig und gepackt mit neuen Sounderlebnissen. Dabei beschäftigt die Musiker, die mittlerweile auch alle in den thirtysomethings sind durchaus ernst Themen. „Too old for teen angst, too young to be washed“ fasst Frontmann Stefan Babcock die Situation auf dem opulenten Schlusstrack der Platte treffend zusammen. Und darum geht es auf diesem Quasi-Konzeptalbum: Der Band beim Zerfallen zuzuhören. Oder wie die vier Jungs das selbst beschreiben: „Da ist nichts weiter als PUPs langsamer, aber unausweichlicher Abstieg in die Selbstzerstörung“.
Schaulustige sind übrigens herzlich willkommen, wenn die Kanadier ihren Verfall auf der Bühne zelebrieren. Gegen ausgelassenes Feiern und Tanzen wird sicher auch kein Mensch etwas haben. Dafür sind die Shows von PUP doch viel zu aufregend. Mit der introvertierten Textinterpretation kann man sich zuhause die Zeit bis zum Konzert vertreiben.
PUP > Homepage + Pom Pom Squad > Homepage // 02. November 2022 // Strom Club // Einlass: 20 Uhr, Beginn: 21 Uhr // VVK: 26 Euro+ Gebühr
Foto: Vanessa Heins