///

50 Trikont
50 Jahre Musik, Krawall und andere schöne Künste …

Das Münchener Independent-Label Trikont ist seit 1967 bzw. 1972 ein Fixstern in Sachen alternativer (Musik-)Kultur. curt sprach mit den kreativen Köpfen, Eva Mair-Holmes und Achim Bergmann, über spannende Jahre, gute und schlechte Musik, Wandel und Wachstum. Erzählt mal vom Anfang eurer Zusammenarbeit … Eva (E): Wir kannten uns vom Sehen aus der Zeit, in der ich in München für „Das Blatt“ gearbeitet hab. Nach einer gemeinsamen Silvesterfeier hat Achim über den Freund fragen lassen, ob ich nicht bei Trikont einsteigen wolle. Ich war bei einem Privatradio tätig und a bisserl jünger – das war also nicht so ganz meine Szene.

//

OJM – Orchester Jakobsplatz München

Jüdische Kultur in München Abseits der wohlbekannten Konzertsäle gibt es Perlen wie das Orchester Jakobsplatz München, kurz OJM, zu entdecken. Seit dessen Gründung in 2005 ist es ein fester Bestandteil der Münchner Kulturszene. curt hat mit Daniel Grossmann, nicht nur Gründer, sondern auch Dirigent und Künstlerischer Leiter des OJM, gesprochen. Was hat Sie dazu bewegt, ein eigenes Orchester zu gründen? Ich bin 1978 in München geboren. Meine Eltern sind ungarische Juden, die meine Schwestern und mich zwar nicht religiös erzogen, uns aber die jüdische Kultur als eine prägende Tradition unserer Familie vermittelt haben. Als Jugendlicher hat es mich gestört, dass

//

Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft

Der Laden für Kabarett In Sachen Kabarett führt in München kein Weg an Schwabing vorbei. Mit Lustspielhaus, Vereinsheim und Heppel & Ettlich ist das Viertel um die Münchner Freiheit das Epizentrum sozialkritischer Unterhaltung, prominent angeführt von der Münchner Lach- und Schießgesellschaft in der Ursulastraße, Ecke Haimhauserstraße. Auf eine über 60-jährige bewegte Geschichte blickt die Münchner Institution zurück, sie ist Geburtsstätte und Heimat zahlreicher Kabarettgrößen und -legenden. Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft ist nicht nur der Name des Kleinen Theaters in Schwabing, das mit seinen knapp 130 Plätzen seit Anbeginn für kuscheligste Atmosphäre sorgt. Sie steht auch immer für das jeweilige

/

Im Kino: Der wunderbare Garten der Bella Brown

So richtig einfach war das Leben von Bella Brown (Jessica Brown Findlay) ja noch nie gewesen, seitdem sie als Kind von ihren Eltern ausgesetzt wurde. Inzwischen ist sie erwachsen, beim Umgang mit anderen Menschen aber etwas ungeschickt, dazu noch voller Neurosen. Seit Neuestem ist es aber auch ihr Nachbar Alfie Stephenson (Tom Wilkinson), der ihr das Leben schwer macht. Der nörgelt grundsätzlich an allem, hat für niemanden ein gutes Wort übrig. Vor allem nicht für Bella, der er es schwer übel nimmt, dass sie ihm seinen Koch Vernon (Andrew Scott) weggenommen hat. Und dann auch noch das: Ihr Vermieter droht

/

Im Kino: Loving

Als Richard (Joel Edgerton) und Mildred (Ruth Negga) sich begegnen, ist es sofort um sie geschehen: Er liebt sie, sie liebt ihn. Da auch ihre jeweiligen Familien nichts gegen eine Verbindung einzusetzen haben, steht einer glücklichen Ehe nichts im Wege. Bis auf eines: das Gesetz. In den 1950ern war in Virginia die Beziehung eines Weißen zu einer Schwarzen nicht nur verpönt, sie war sogar strafbar. Als sie dennoch nach Washington fahren, um dort zu heiraten, erwartet sie bei ihrer Rückkehr eine böse Überraschung. Entweder die zwei verlassen für 25 Jahre den Staat oder ihnen droht Gefängnis. Zunächst entscheiden sie sich

//

Im Gespräch: Achim Bergmann von TRIKONT

Der Punk von damals mit dem Blick von heute Hans Söllner, Coconami, Kofelgschroa, Zwirbeldirn, LaBrassBanda, Ringsgwandl, Willi Michl … Schon ein Auszug aus dem Künstler-Repertoire von TRIKONT liest sich wie das Who is Who der bayrischen Musik. Natürlich beschränkt sich der Münchner Musik­verlag nicht auf süddeutsche Interpreten, auch deutsch­landweit hat er über die Jahre eine interessante Mixtur angesammelt. Achim Bergmann, einer der Köpfe von Trikont, prägt und pflegt seit fast 45 Jahren die Musikszene in und um München und hegt eine ausgeprägte Leiden­schaft für bairische Sprache und bayrische Kultur. curt traf den Westfalen mit dem weiß-blauen Herz zu einem ausgiebigen

/

Im Gespräch: Özgür Yildirim

In Deutschland Thriller, Science Fiction, Horror oder Fantasy drehen zu wollen, ist nie besonders leicht. Das Publikum rümpft die Nase bei der Vorstellung, Geld will dir auch keiner geben. Immer wieder versuchen sich dennoch ambitionierte Nachwuchsregisseure und Drehbuchautoren an der ehrenvollen Aufgabe. Einer davon heißt Özgür Yildirim und drehte die Romanverfilmung Boy7 über eine Jugendbesserungsanstalt, in der seltsame Dinge vor sich gehen. Den Film haben wir euch letzte Woche bereits vorgestellt, zusätzlich hatten wir die Gelegenheit den deutsch-türkischen Filmemacher zu einem Gespräch zu treffen. Dein Film „Boy7“ basiert auf einem niederländischen Bestseller, der zeitgleich dort und hier verfilmt wurde. Beide Drehbücher

///

Im Gespräch: Andi Kräftner

„Kunst is for suckers!“ Kunst kommt von Können, nicht von Wollen: Sonst hieße es ja „Wunst“. Andi Kräftner reiht sich keineswegs in das Lager blasierter Möchtegern-Künstler und verschrobener Existenz-Exhibitionisten ein. Dafür zählt der sympathische Schreiner und Hansdampf in allen Gassen zu den mannigfaltigsten Machern Münchens. curt hat den flinkzüngigen Geek im kreativen Chaos seiner gemütlichen Giesinger Werkstatt zur Rede gestellt.

//

Im Gespräch: Michael Volk (Volk Verlag)

„Heimat ist unser business“ Wenn es um das Thema Heimat geht, dann muss auf jeden Fall er zu Wort kommen: Michael Volk. Schließlich ist es sein täglich Brot und seine Leidenschaft. Seit 2003 macht der Münchner in Heimat und gibt mit seinem Volk Verlag vorwiegend Bücher mit München- bzw. Bayern-Bezug heraus. curt war „auf an Ratsch in der Tschüssfreien Zone“ – und fühlte sich schnell ganz wie daheim.

//

Auf DVD: Sushi in Suhl

Kaum einer dürfte während seines Berufslebens nicht irgendwann dort ankommen – der Punkt, an dem man sich fragt: War das schon alles? Bin ich nicht eigentlich zu Höherem berufen? An Ideen mangelt es uns nicht, die uns eine glänzende Karriere versprächen, an tollen Plänen. Wenn sie einen doch nur ließen, die risikoscheuen Chefs und die ignoranten Kunden. Rolf Anschütz (Uwe Steimle) hat mit beiden zu kämpfen. Würzfleisch, was anderes wollen die Gäste seiner Wirtschaft „Waffenschmied“ in der kleinen thüringischen Stadt Suhl nicht. Aber auch die HO, die staatliche geführte Handelsorganisation der DDR, sieht es nicht gerne, wenn von dem bewährten

//

Auf DVD/Blu-ray:
Robot & Frank

Ungleiche Charaktere, die aufeinandertreffen und sich irgendwie zusammenraufen müssen – Buddyfilme haben gerade im amerikanischen Kino schöne Tradition. Aber so ungleich wie diese beiden waren noch selten welche: ein kleptomanischer Rentner und ein Roboter. Das ist manchmal wunderbar lustig. Und manchmal unglaublich traurig. Endlich Rente? Von wegen! Wer immer für seinen Beruf gelebt hat, steht oft vor der Schwierigkeit: Was fange ich mit dem Rest meines Lebens an? Und dabei spielt es keine Rolle, ob man nun vorher als Banker gearbeitet hat, als Polizist – oder auch als Einbrecher. So wie Frank (Frank Langella). Zugegeben, so richtig erfolgreich war er

1 5 6 7