Foto: plainhead. Von Elena Schnyder

17. November
plainhead + Hallway + ronja

Es ist eine von diesen wunderschönen Geschichten, die sich gerade in der Münchener Musikszene abspielt:

„Youth culture, DIY, right now! (but friendly, absurd and silly)“ ist die Forderung des jungen Kollektivs new basement. Weil dieser Forderung aber in bestehenden, kommerziellen Strukturen – verständlicherweise – unzureichend beziehungsweise gar nicht nachgekommen wird, haben die jungen Kreativen hinter new basement das Heft des Handelns einfach mal selbst in die Hand genommen. Nach Vorbildern von Jugendszenen in Brixton bzw. Süd-London, Chicago oder Melbourne ist der Wunsch, dass München ein fruchtbarer Boden für independent Musik und spannende junge Acts wird.

Weil es aber nur halb so schön ist, immerzu alleine in seiner eigenen Suppe zu schwimmen, präsentiert new basement in seinen monatlichen Veranstaltungen neben lokalen „basement“-Acts auch Künstler:innen aus anderen Städten – eine Art Austausch beziehungsweise Vernetzungsprogramm also.

Im November steht die Veranstaltung unter dem Motto Shoegaze. Neben plainhead und Hallway aus München wird ronja aus Berlin am 17.11. im Import Export gastieren. Wer schon reingehört hat, wird verstehen, dass es sich bei keiner der Bands um eine Shoegaze-Band im herkömmlichen Sinne handelt – vielmehr ist der Abend von einer geteilten Ästhetik geprägt: Laute Gitarren, melancholischer Lärm und neblig-detaillierte Klangwelten.

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Wo plainhead auf seinen zwei bisherigen EPs seine Gitarren fast ausschließlich auf zwölf aufgedreht und dicke Wände hochgezogen hat, sind die neuen Songs des Münchener Songwriters und Multiinstumentalisten intimer, dynamischer und ehrlicher. Obwohl das ausgerufene Ziel mit seiner Liveband ist, die „loudest band in town“ zu werden, mischen sich akustische Klänge in die Songs, bevor sie wieder von Noise-Gitarren zersägt (‚drenched in noise‘) werden. plainhead erzählt eine ganz eigene coming-of-age-Geschichte, die manchmal so schön ist, dass es wehtut und manchmal so traurig ist, dass es schon wieder schön wird.

Dass der Austauschgedanke von new basement fruchtet, zeigt ronja aus Berlin, die schon das zweite Mal auf einer Veranstaltung des Labels zu Gast ist. Nachdem sie im Januar mit ihrer Band Roomer in der Milla gespielt hat, kommt sie jetzt mit ihrer neuen Solo-EP For Annette (VÖ 10.11.) im Gepäck zurück nach München. Sie setzt ihren folky angehauchten Songs die Layer-Krone auf – intim und gleichzeitig vernebelt, soft und gleichzeitig laut.

 

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Komplettiert wird das Lineup von dem Münchener Projekt Hallway, das dieses Jahr seine erste Single veröffentlichen wird und auch irgendwo in der folky, noisey und emoey Nische mit Songs zwischen teenage angst und positiv-naivem coming-of-age ihr zuhause hat.

Der Abend lässt sich vermutlich am besten folgendermaßen zusammenfassen: schön (laut) in den Ohren und schwer im Herzen.

Die Gewinner:innen unserer Kartenverlosung wurden informiert.


new basement presents: plainhead + hallway + ronja // 17. November im Import Export > Homepage //
VVK: 8 Euro, AK: 10-15 Euro // Beginn: 20.30 Uhr