Zola Jesus
Foto: Angel Ceballos

Im Gespräch: Zola Jesus

/

Letzte Woche haben wir auch das neue Album „Versions“ von Zola Jesus schon einmal vorgestellt, wo die Amerikanerin alte Songs mit einem Streicherquartett neu eingespielt hat. Leider wird die ungewöhnliche Sängerin dieses Mal auf ihrer Tour keinen Stopp in München einlegen. Umso schöner, dass wir auch so die Gelegenheit hatten, ihr ein paar Fragen zu stellen und sie zum Album auszuquetschen.

Warum hast du deine alten Lieder noch einmal neu aufgenommen?
Nachdem ich einen Auftritt im Guggenheim Museum in New York hatte, zusammen mit einem Streicherquartett, fand ich, dass diese Arrangements unsterblich gemacht werden sollten, für all die, die damals nicht dabei sein konnten.

Und wie kam es anschließend zur Zusammenarbeit mit JG Thirlwell?
Ich war einfach auf der Suche nach jemandem, der solche Arrangements für Streicher schreibt. Und dabei wurde ich JG vorgestellt.

Nach welchen Kriterien hast du diese Lieder dann ausgewählt?
Bei vielen hatte ich das Gefühl, dass sie ein zweites Leben verdient hätten. Ich wollte noch etwas tiefer in ihr Potenzial eintauchen.

Verwendest du diese Streicheraufnahmen auch auf deiner Tour?
Ja, ich werde tatsächlich auf Tour gehen und die Streicherarrangements dabei einbauen.

Deine Musik wurde ja auch vor „Versions“ schon zunehmend zugänglicher. Hast du keine Angst, damit deine alten Fans zu verlieren, die mit dem roheren Stil aufgewachsen sind?

Nein, ich denke, meine richtigen Fans schätzen das Songwriting, das die ganze Zeit ja schon da war, begraben unter dem Krach. Dieser Krach war eine reine Maske von mir, hinter der ich mich versteckt habe, weil ich Angst hatte. Die Musik hat sich daher auch nicht geändert, nur der Klang.

Könntest du dir denn vorstellen, auch einmal ein reines Klassikalbum aufzunehmen?
Vielleicht irgendwann mal, ja. Wobei ich gar nicht sagen kann, was „reine Klassik“ 2013 überhaupt noch bedeutet.

Was steht denn sonst noch bei dir an?
Zunächst natürlich meine Tour. Aber abgesehen davon arbeite ich auch schon an meinem nächsten Album. Dieses Mal werden es dann wieder komplett neue Songs sein.

Danke an Zola Jesus.
Das Gespräch führte Oliver Armknecht.