24. bis 26. April
1. Münchner Science Fiction Festival

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Wir schreiben den 24., 25. und 26. April 2015. Im Einstein Kultur findet an diesen Tagen das 1. Münchner Science Fiction Festival statt. Warum? Wieso? Was macht das für einen Sinn? Die Veranstalter und einige der beteiligten Künstler und Wissenschaftler haben denjenigen befragt, der auch Antworten auf Fragen hat, die nie jemand gestellt hat: Deep „Bob“ Thought.

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Ronit (Organisatorin): Was soll das Ganze?

Deep „Bob“ Thought: Hey, genauso könntest du mich nach dem Sinn des Seins fragen. Aber ok, ich will versuchen, es dir verständlich zu machen: Das „1. Münchner Science Fiction Festival“ ist ein urbanes, offenes, zutiefst irdisches Event zum Thema Science-Fiction.

Ronit: Hä?

Deep „Bob“ Thought: Ich sach mal so: An drei Tagen dreht sich mit allen menschlichen Ausdrucks-, Darstellungs- und Wissenskünsten alles um Sci-Fi. Es gibt Kunst, Performances, eine Oper; Wissenschaftler aus dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum werden sich mit Poetry-Slam-Künstlern batteln; es gibt Vorträge zu Astrologie und Bagonalistik; Kinder werden Ufos naturgetreu designen; Roboter werden Gedichte schreiben; es gibt Jazz und Gedichte; und es gibt Alkohol bis zum interstellaren Abwinken.

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Organisatorin Ronit Wolf, Foto: Julia Fromm

Ronit: An wen richtet sich das Festival?

Deep „Bob“ Thought: Ihr Sci-Fi-Convenion-Freaks, Star-Trek-Nerds und all ihr anderen irdisch-fliehenden Cos-Players da draußen: Das ist keine Veranstaltung für euch. Nicht weiterlesen. Hier geht’s um Wissenschaft. Und Kunst. Und Oper. Und Lyrik. Und echtes Leben. Bleibt in eurem Universum. Denn ihr werdet hier keine Antworten auf eure Fragen finden.

Ronit: Ok. Kannst du etwas mehr über die einzelnen Acts erzählen? Was ist zum Beispiel mit der Oper?

Deep „Bob“ Thought: 9V.

Ronit: 9V? Ist das jetzt wieder so was wie „42“?

Deep „Bob“ Thought: Von welchem Planeten bist du eigentlich? 9 Volt ist DIE Electro-Punk-Band aus München. Handgemacht und live gespielt mit ausschließlich batteriebetriebenen Geräten.

Ronit: Und die haben eine Oper geschrieben?

Deep „Bob“ Thought: Die „Space Opera“. Mit Elektro-Mucke, Sex & Rock ’n’ Roll … Aber warte: Ich stell dir eine Live-Schalte zu den Jungs her …

Steve (der Ältere von 9V): Hi.

Tom (der Schönere von 9V): Hi.

Ronit: Hi Jungs. Erzählt mal von eurer Oper.

 Steve: Wir hätten das nicht tun sollen.

Tom: Es war so eine Idee, uns war langweilig.

Steve: Und jetzt haben wir eine Oper mit zwölf Songs …

Tom: … von Jazz über Klassik und Trip-Hop bis hin zu Spacerock …

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Steve: … und eine megageile Bühnenshow mit jeder Menge bekannter und unbekannter Aliens, Laserkanonen und Brustpanzern.

Tom: Und wir haben Titten.

Deep „Bob“ Thought: Danke Jungs. Du siehst, 9 Volt sind universell.

Ronit: Äh, ja. Und wie war das mit den Wissenschaftlern?

Deep „Bob“ Thought: Nicht einfach irgendwelche Wissenschaftler. Das sind Jungs vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sind die, die zum Beispiel daran beteiligt waren, dass erstmals in der Geschichte der Menschheit eine Sonde auf einem Kometen landen konnte.

Ronit: Aha.

Deep „Bob“ Thought: Nix aha. Die Jungs sind Hardcore-Scientists.

Sergei Bobrovsky (Öffentlichkeitsarbeit DLR): So würden wir das nie sagen.

Deep „Bob“ Thought: Schon klar. Ihr vom DLR würdet sagen: „Wir freuen uns darauf, Menschen zu treffen, die wir sonst nie erreichen würden. Wir freuen uns auf die Gelegenheit, zu erzählen, was wir am Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum so machen.“

Sergei Bobrovsky (Öffentlichkeitsarbeit DLR): … und wir wollen unterhalten und Wissen vermitteln …

Deep „Bob“ Thought: … wenn ihr euch Battles mit Poetry-Slam-Künstlern liefert. Da freue ich mich persönlich schon drauf. Jede Wette, dass ihr Weltraum-Ingenieure den Slammern um Warp-Welten voraus seid.

Ronit: Ok, ich verstehe: Die Welten begegnen sich.

Deep „Bob“ Thought: Und neue Welten entstehen. Ich sag nur PascaniYA Künstlerkollektiv. Echt geiler Scheiß.

Ronit: Weil?

Deep „Bob“ Thought: Weil die beiden Performancekünstlerinnen Anja Neukamm und Pascale Ruppel ein politisch-aktuelles Thema überirdisch geil auf die Bühne bringen. Ich sag nur „Alice will zurück ins Wunderland“ – schau’s dir an.

Ronit: Bist du auch auf dem Festival?

Deep „Bob“ Thought: You won’t see me. But you will get the feeling of 42.

Mehr Infos und tagesaktuelle News aus dem Universum des 1. Münchner Science Fiction Festivals gibt’s hier oder via Facebook.


Der Artikel ist in der curt Ausgabe #80 erschienen.

Die Gewinner wurden gezogen und informiert!